Hier findest du einen kleinen Überblick über das, um was es bei der Japanischen Grammatik geht. Die Themen werden dann in den folgenden Unterkapiteln und Lektionen genauer behandelt.
Während du dich mit den Japanischen Wortarten bereits auskennen solltest, geht es hier eher um alles mögliche andere. Hauptsächlich um den Japanischen Satzbau und was dazugehört.
Der grundlegende Satzbau im Japanischen ist äußerst simpel gestrickt. Im Grunde haben die Wörter in einem Satz nämlich keine feste Reihenfolge. Das heißt, die meisten Worte lassen sich in einem Satz vollkommen frei verschieben. Das Einzige was du dazu immer wissen musst ist, dass das Verb immer am Satzende steht. In welcher Reihenfolge welches Wort vor dem Verb kommt, ist für den Inhalt und die Grammatik des Satzes egal.
Im Deutschen kann man zum Beispiel den Satz "Ich gehe zum Supermarkt" nur so sagen. Im Japanischen müsste man das Verb nach hinten stellen und somit würde man wörtlich sagen: "Ich zum Supermarkt gehe". Da die Wortreihenfolge weitestgehend egal ist können wir aber auch sagen: "Zum Supermarkt ich gehe". Beide Sätze sind richtig und sagen dasselbe aus.
Vom Deutschen kenne wir im Satzbau die 3 Grundlegenden Bausteine: Subjekt (Handelnder), Prädikat (Handlung) und gegebenenfalls das Objekt (wird behandelt). Im Japanischen sieht dies vollkommen anders aus.
Statt dem eigentlichen Subjekt verwendet man im Japanischen oft das sogenannte Thema. Dies ist das, worum der Satz geht. Im Deutschen gibt es so ein Konstrukt nicht und deshalb ist es schwer dies genau zu verstehen. Da das Thema für uns dem Subjekt am nähsten kommt und dieses das Subjekt oft ersetzt, ist es für uns am einfachsten das Thema und das Subjekt erst einmal zusammenzufassen.
In einem Gespräch würde das Thema immer im ersten Satz genannt werden und dann in den folgenden Sätzen nicht mehr. Solange bis einer der Gesprächsteilnehmer das Thema wechselt.
Das Thema des Satzes ist immer mit dem Themen-Partikel gekennzeichnet. Dieses lernst du bald in einer eigenen Lektion kennen.
Da es das Thema im Deutschen nicht gibt, wird dieses bei einer wörtlichen Übersetzung eher holprig eingefügt. Der Satz: わたし は にんげん です bedeutet richtig übersetzt "Ich bin ein Mensch". Bestehen tut der Satz aus den Worten Ich + Themenpartikel + Mensch + sein. Bis auf den Themenpartikel lässt sich dies wörtlich noch ganz gut übersetzen. Der Partikel selbst aber kann nicht als einzelnes übersetzt werden. Dieser wird dann normalerweise bei einer wörtlichen Übersetzung zusammen mit dem Thema als "Über [Thema]," übersetzt. Also hier wäre die möglichst wörtliche Übersetzung: "Über mich, Mensch sein".
Im Japanischen reicht es manchmal aus, nur das Prädikat (Verb, ggf. Adjektiv) zu nennen um bereits einen vollwertigen Satz zu bilden. Ein Subjekt wird also nicht immer verwendet, was ein großer Unterschied zum Deutschen ist.
Der Grund warum dies funktioniert ist ganz einfach der, dass man im Japanischen gern so viele Worte wie möglich weg lässt, wenn der Zuhörer selbst darauf schließen kann, was gemeint ist. So könnte man einen Satz, welcher nur "Gehen." lautet zum Beispiel als "Lass uns gehen." übersetzen. Hier ist es wichtig immer den Kontext zu kennen und die Situation zu verstehen.
Es ist im Japanischen wichtig, dass man seine Mitmenschen mit der richtigen Höflichkeitsform anredet. Hier gibt es teilweise Wörter die für uns im Deutschen das selbe Beschreiben, im Japanischen aber große Unterschiede machen. Zum Beispiel gibt es im Japanischen mehrere Wörter für "Ich" und "Du". Welches man verwendet hängt von der Situation und der Beziehung zu den Gesprächsteilnehmern an.
Mehr zu den Höflichkeitsformen dann aber in der dafür vorgesehenen Lektion.
Jetzt wo du einen Überblick darüber hast, was dich in dieser Lektion erwartet kannst du zum ersten Unterpunkt, dem japanischen Satzbau gehen.