Wenn du Katakana lernen willst, brauchst du keine Angst zu haben, dass du viel neuen Stoff erfährst. Ganz im Gegenteil, Katakana ist sehr einfach zu lernen, vorausgesetzt du kannst schon Hiragana. Solltest du Hiragana noch nicht beherrschen, so solltest du nochmal ein paar Lektionen zurück gehen.
Katakana ist eine der 3 Zeichensätze der japanischen Sprache. Der Inhalt von Katakana ist fast der selbe wie bei Hiragana. Es besteht aus den selben Buchstaben, Silben und Modifikatoren. Lediglich was die Modifikatoren angeht, so ist mit Katakana ein kleines bisschen mehr möglich.
Da kommt dir vielleicht die Frage in den Sinn, warum du Katakana dann überhaupt lernen solltest. Unsere Antwort ist dabei ganz klar: Du musst Katakana lesen können, wenn du japanisch lernen willst! Daran führt kein Weg vorbei, denn Katakana wird regelmäßig im Japanischen verwendet. Ohne Katakana, könntest du eine große Menge der Worte nicht lesen. Wenn du aber gerade erst Hiragana gelernt hast, kannst du ruhig auf die Bremse treten, was neue Schriftzeichen angeht. Deshalb kannst du die Lektion Katakana, erst einmal überspringen. Um fast alle Wortarten, sowie die grammatikalischen Regeln zu lernen, benötigst du Katakana nicht zwingen. Also, wenn du erst einmal Hiragana verinnerlichen willst, was du auch solltest, dann kannst du entweder eine Pause von neuen Lektionen einlegen, oder Katakana überspringen.
Katakana hat ein paar bestimmte Fälle unter welchen es verwendet wird. Dies sind hauptsächlich Fremdworte & Namen. Gern wird es allerdings auch zur Hervorhebung von Text verwendet. Ähnlich wie wenn wir kursiv schreiben. Bei Namen verwendet man Katakana auch eben deshalb, um ein Wort als Namen zu verwenden. Das ist wichtig, da es Namen gibt, welche als Wort eine Bedeutung haben, wie etwa さくら (Sakura). Auf Hiragana geschrieben bedeutet dies Kirschblüte. Wird das Wort als Name verwendet, so schreibt man es mit Katakana: サクラ. Somit ist es für den Leser klar, dass es sich dabei um den Namen Sakura handelt.
Der Andere Punkt sind die Fremdwörter. Diese umfassen generell alle Worte, welche nicht ursprünglich im Japanischen/Chinesischen existierten. Das können Erfindungen wie das Internet sein, Tiere & Pflanzen welche es nicht natürlich in Japan gibt oder Fachsprache wie Chemische Bezeichnungen. Ähnliches gilt ja auch im Deutschen: Wir verwenden auch oft englische oder französische Begriffe ohne es wirklich zu merken. Die Besonderheit beim Japanischen ist allerdings, dass man für Fremdworte kein fremdes Alphabet oder Zeichensatz verwendet, sondern eben Katakana.
Da Katakana hauptsächlich für Fremdworte verwendet wird, und es gibt jede Menge Fremdworte im Japanischen, ist die Aussprache manchmal geringfügig anders als bei Hiragana. Unter anderem deshalb weil der Buchstabe S in anderen Sprachen oft alleine auftaucht. Also zum Beispiel am Wortende. Oder auch mit einem folgenden Konsonanten. Sprich: Bei Fremdworten des Japanischen wird das S so verwendet, dass es nicht einfach durch eine Silbe ersetzt werden könnte. Ein nettes Beispiel ist das Wort für "Maus". Dabei handelt es sich auch um ein Fremdwort und es hat ein S am Ende. Wir würden also das Wort mit Katakana schreiben und nach "Mau" nicht wissen, was mit dem letzten Buchstaben S passieren soll. Hier gibt es die Konvention, dass in diesem Fall statt dem S, die Silbe "Su" eingesetzt wird. Aus "Maus" wird also まうす ("Mausu"). Als Katakana geschrieben also: マウス.
Also wie wird das Wort "Maus" nun ausgesprochen? Ganz einfach, wie das Originalwort. Das Originalwort allerdings ist hier vermutlich Englisch, also "Mouse". Das wird allerdings gleich wie im Deutschen "Maus" ausgesprochen. Durch die Silbenschrift wird daraus im Japanischen allerdings "Mausu". Damit dies aber mehr wie das Original klingt, kommt es im Japanischen oft vor, dass das U, aus einer Silbe die auf ein U endet, stumm ist. Das heißt, auch wenn es "Mausu" geschrieben ist, wird es "Maus" ausgesprochen. Dennoch kommt es vor, dass es tatsächlich "Mausu" ausgesprochen wird, was auch in Ordnung ist. Dann wird das hintere U auch oft so kurz nur ausgesprochen, dass es fast stumm klingt.
Selbiges gilt auch für ein allein stehendes F, R, T, D, etc. Meistens verwendet man für die einzelnen Konsonanten einfach die Silbe, die auf ein U endet. Ein einzelnes K wird also ク (Ku) geschrieben. Bei Konsonanten aus der T- und R-Zeichengruppe wird normalerweise die Variante mit dem O verwendet. Welchen (stummen) Vokal man wann verwendet folgt meist dem gleichen Muster. Du wirst aber schnell merken, wann welcher Vokal stumm ausgesprochen wird. Viele Worte im Japanischen entstammen nämlich dem Englischen und übernehmen dabei die englische Aussprache. Ein, eher schwereres, Beispiel ist das Wort "Cast" aus dem Englischen. Das bedeutet so viel wie die Rollenbesetzung und taucht im Abspann von Filmen auf. Das Japanische Wort für Cast ist キャスト (KyaSuTo). Hier wird das Y, das U und das O nur sehr kurz oder gar nicht ausgesprochen. Raus kommt etwas, was tatsächlich so klingt wie "Cast".
Eine weitere Besonderheit bei der Aussprache ist der Buchstabe L. Dieser fehlt in der japanischen Silbenschrift an sich, kommt aber in Fremdwörtern vor. Hier wird dann die Zeichengruppe R verwendet. Also kann es sein, dass die Silbe "Ro" wie ein hartes "Lo" ausgesprochen wird. Das funktioniert so, dass man das R genau ein mal rollt. Du kannst das selbst überprüfen, wenn du ein R rollst, aber das nur genau ein mal. Der dadurch erzeugte Laut klingt dann genauso nach einem L, wie nach einem R. Hier kannst du also erst einmal das R immer genau einmal rollen. Mit der Zeit merkst du aber, welche Worte mehr wie ein R ausgesprochen werden und welche mehr wie ein L.
Wie angekündigt gibt es bei Katakana noch ein paar Erweiterungen der Modifikatoren. Dazu gehören der Buchstabe V, welchen es sonst im Japanischen nicht gibt, Silben wie "Fa", "Fe", "Fo", etc. und ein Modifikator der anzeigt, dass der letzte Buchstabe lang gezogen wird.
Der Buchstabe V wäre an sich zwar nicht zu wichtig, da man die Aussprache mit einem F nachahmen kann, er kommt allerdings in Namen öfters mal vor. Damit man also weiß, dass es sich um ein V handelt, wird ein Modifikator an den Buchstaben U gehängt: ヴ. Dies ist der Modifikator, welcher sonst meistens einen Konsonant weicher macht.
Silben wie Fa, oder Fo gibt es im Japanischen so nicht. Damit man diese Zeichenkombinationen allerdings in Fremdworten nachahmen kann, kann man die Silbe Fu abwandeln. Die Silbe Fu, mit einem folgenden kleinen A wird Fa ausgesprochen. Dies verhält sich also genauso wie die gebrochenen Laute, bei welchen der Vokal der vorherigen Silbe ersetzt wird. Auf diese Art lässt sich also zum Beispiel das F erweitern, was durch normale gebrochene Laute aus Hiragana nicht möglich wäre. Dort werden nur Silben die auf ein i enden gebrochen. Durch die "kleinen Vokale" lassen sich im Endeffekt also viele Silben erzeugen die es sonst nicht gäbe. Denn neben dem Fu, kann man sie noch an einige andere Silben hängen, wie das Wa, Chi, Te, etc.
Hier sind nun die neuen gebrochenen Laute:
Du wirst diese richtig lesen können, sobald du die Katakana Schrift gemeistert hast ;)
In Hiragana ist es üblich, lang gezogene Vokale dadurch zu erzeugen, indem man diese einfach 2 mal hintereinander schreibt. In dem Wort für köstlich zum Beispiel: おいしい. Hier folgt nach dem "Shi" ein weiteres "i", wodurch dieses einfach lang gezogen wird.
In Katakana ist es allerdings üblich hierfür einen Modifikator zu verwenden. Dieser ist nichts mehr als ein Bindestrich: ー.
Beispiele findet man überall. Hier in dem Wort für "Super": スーパー (Su-Pa-). Bedeutsam länger wird der Vokal zwar dann gar nicht ausgesprochen, aber zumindest ein bisschen länger, als ohne Bindestrich.
Jetzt wo du schon alles über den Katakana Zeichensatz weißt, außer wie dieser aussieht, wird es Zeit, dass du die Zeichen kennen lernst. Dies geschieht direkt in der nächsten Lektion.