Grundlagen japanischer Schriftzeichen

Grundlagen japanischer Schriftzeichen

Die erste Lektion ist ein Überblick über die japanischen Schriftzeichen. Im Japanischen gibt es nämlich nicht wie im Deutschen ein Alphabet aus Buchstaben. Zum einen kennen Japaner 4 Zeichensätze (So etwas wie Alphabete) und zum anderen enthalten diese nicht nur Buchstaben, sondern auch Silben und Modifikatoren (wie wir sie nun nennen). Zum Anfang solltest du wissen, was es mit den 4 Zeichensätzen auf sich hat.

Japanische Zeichensätze

Hiragana

Um Japanisch im vollen Umfang verwenden zu können reicht eigentlich schon der erste Zeichensatz. Dieser nennt sich Hiragana und wird wie die weiteren Zeichensätze in einer eigenen Lektion behandelt. Bei Hiragana handelt es sich tatsächlich um die „Standard“-Schriftzeichen welche du vielleicht schon einmal gesehen hast:  ひらがな („Hiragana“ mit Hiragana-Schriftzeichen geschrieben). Aber dazu später mehr 😉

Die wichtigsten Eigenschaften von Hiragana lauten wie folgt: 

  • Beinhaltet alle Buchstaben, Silben & Modifikatoren der japanischen Sprache
  • Wird für Grammatik & Begriffe aus dem Japanischen verwendet

Romaji

Romaji, oder eher Roma-ji, ist nichts anderes als das lateinische („roma“) Alphabet mit 26 Zeichen, welches auch das deutsche Alphabet schmückt. Es gibt also für dich keinen Grund diesen Zeichensatz zu lernen, da du ihn schon kannst. Japaner kennen diesen Zeichensatz nur um international über Text kommunizieren zu können, da die lateinischen Zeichen universeller sind als die japanischen. Du musst also nur wissen, dass Japaner auch lateinische Buchstaben lesen können.

Katakana

Wenn du nach der Hiragana-Lektion verstanden hast, wie der Zeichensatz aufgebaut ist, wird es einfach Katakana zu lernen. Grund dafür ist ganz einfach, dass Katakana den selben Regeln folgt wie Hiragana. Katakana besteht sogar aus den selben Buchstaben, Silben & Modifikatoren. Warum also Katakana lernen? Katakana wird im Japanischen vollkommen regulär und auch oft verwendet und somit musst du es auch können.

Katakana beinhaltet die selben Zeichen wie Hiragana, diese haben aber im Katakana-Zeichensatz andere Symbole. 

Ein Beispiel an der japanischen Silbe „mo“ (Romaji)
– も (Hiragana)
– モ (Katakana)

Im Gegensatz zu Hiragana wird Katakana ausschließlich für ausländische Begriffe, Namen oder zur Hervorhebung von Text verwendet. Beachte, zu den „ausländischen Begriffen“ auch die ans Chinesisch angelehnte Aussprache der Kanji zählen. Hierzu erfährst du später mehr. Du wirst Hiragana und Katakana einfach auseinander halten können, denn Hiragana hört sich nicht nur runder an, die Hiragana-Zeichen sind auch deutlich runder geschrieben 😉

Kanji

Der letzte Zeichensatz namens Kanji ist einer der Gründe dafür, warum Japanisch zu lernen relativ schwer ist. Denn bei Kanji handelt es sich um die Sage und Schreibe 50.000 chinesischen Schriftzeichen. Um dich gleich wieder zu beruhigen, im Japanischen gibt es ca 2.000 Kanji Schriftzeichen die in der Umgangssprache verwendet werden. Diese sind immer noch viele zu lernen, doch 1. beschäftigen wir uns erst nach den Grund-Lektionen mit den Kanji Schriftzeichen und 2. ist ein Kanji kein Buchstabe sondern ein Wort. Und jedes Wort kann wiederum mit Hiragana geschrieben werden.

Also, während du einige Kanji-Zeichen können müsstest um zum Beispiel Mangas zu lesen, können wir diese erst einmal vernachlässigen. Ein Grund dafür ist, dass man jedes Kanji-Zeichen auch mit Buchstaben & Silben darstellen kann. Noch ein anderer Grund ist, dass in vielen Mangas die Hiragana-Zeichen zu einem Wort neben oder oberhalb der Kanji-Zeichen stehen. So schlimm ist das also gar nicht 🙂

Buchstaben

Aus dem deutschen Alphabet kennen wir 30 Buchstaben. A bis Z, Umlaute und das Scharf-S (ß). Im Japanischen hingegen gibt es lediglich 6 einzelne Buchstaben. Diese machen allerdings nur einen kleinen Teil der Zeichen aus, welche in einem japanischen Schriftsatz vorkommen. Sie sind allerdings sehr wichtig und stellen einen guten Einstieg in die Sprache dar.

Ohne es weiter vorweg zu nehmen, die 6 einzelnen Buchstaben, die es im Japanischen gibt, sind im Deutschen die 5 Vokale und das N:

A, E, I, O, U, N.

Wegen der Aussprache der Buchstaben musst du dir keine Sorgen machen. Die Buchstaben werden fast alle so ausgesprochen wie im Deutschen. Lediglich das U wird nicht ganz so hart ausgesprochen, weshalb es ein bisschen wie ein Ü klingt. Und, wenn ein U auf ein O folgt, dann wird dies normalerweise wie ein langes O/Ö ausgesprochen.

Silben

Neben den Buchstaben gibt es auch noch Silben. Diese machen so ziemlich den Rest der japanischen Zeichensätze (Hiragana & Katakana) aus. Dabei handelt es sich immer um eine Kombination aus einem von 9 Konsonanten (K, S, T, N, H, M, Y, R, W) und einem Vokal (A, E, I, O, U). Die Silben sehen also so aus: Ka, Ke, Ki, Ko, Ku, Sa, Se, Shi, So, Su, usw. Hier fällt bereits eine der 4 einzigen Ausnahmen auf:

  • Statt Si gibt es Shi (Schi ausgesprochen)
  • Statt Ti gibt es Chi (Dschi ausgesprochen)
  • Statt Tu gibt es Tsu
  • Statt Hu gibt es Fu

Weitere Ausnahmen gibt es nicht, du kannst dich also entspannt zurücklehnen.

Wenn du also ein Wort wie zum Beispiel „Katakana“ schreiben wolltest, dann verwendest du einfach die Silben: Ka-Ta-Ka-Na.

Modifikatoren

Die Modifikatoren verwendet man im Japanischen für mehrere Dinge. Mit diesen kann man zum Beispiel gebrochene Laute erzeugen oder den ersten Buchstaben einer Silbe abwandeln. Hierfür solltest du aber erst einmal Hiragana können, weshalb dieses Thema erst später behandelt wird.

Wo wir schon wieder dabei sind, jetzt wird es langsam Zeit für dich, Hiragana zu lernen!